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27.09.2016, 19:30 Uhr
80. Jahrestag „Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin und die Juden — Wenn die Olympiade vorbei, schlagen wir die Juden zu Brei!“
Referent: Dr. Ludger Heid, Duisburg
Gerhard-Tersteegen-Haus, Haagstr. 11, Moers

Hitler selbst war zunächst nicht sonderlich interessiert, die Olympiade nach Berlin zu holen und erst als er den propagandistischen Wert erkannt hatte, war er ganz vernarrt in der Idee, sein nationalsozialistisches Deutschland als friedfertiges und tolerantes Land der Welt präsentieren zu können und gab die Zusicherung, ausländischen Mannschaften nicht in die Aufstellung hereinzureden. Er übernahm nun die Garantie, die Spiele zu dem auszubauen, was sie noch heute im Gedächtnis sind: die größte bis dahin bekannte Sportshow der Welt.
Über das Verhältnis der Juden in Deutschland und dem Ausland zu den Olympischen Spielen in Berlin im Jahre 1936 ist bislang wenig bekannt. Und doch spielten sie eine sportpolitisch herausragende Rolle, weil die Nazis deutsch-jüdische SportlerInnen aus rassischen Gründen als Olympioniken von der Teilnahme ausschließen wollten. In diesem Falle hatten die USA mit einem Olympiaboykott gedroht. Wie die Nazis ihre Rassepolitik trotzdem durchsetzten und die USA vor den deutschen Machthabern einknickten beschreibt der Vortrag.
Nachdem die Olympiade vorbei war, das Ausland sich hatte täuschen lassen, trat die Judenpolitik der Nazis in eine ganz neue, radikale, Phase.

Kurz-Vita

Priv.-Doz. Dr. L. Joseph Heid, Historiker, Literaturwissenschaftler, Publizist, Promotion 1982 (Universität Duisburg), Habilitation 1993 (Universität Potsdam), Venia legendi für Neuere Geschichte. Zahlreiche Publikation zur deutsch-jüdischen Beziehungs- u. Literaturgeschichte und zum Ostjudentum, u.a.: Deutsch-Jüdische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert (1992); Maloche – nicht Mildtätigkeit. Ostjüdische Arbeiter in Deutschland 1914-1923 (1995); Der ewige Judenhass (2000); Oskar Cohn. Ein Sozialist und Zionist (2002); Eduard Bernstein-Edition (2004); Briefwechsel Arnold Zweig/Ruth Klinger (2005); Ostjuden im Ruhrgebiet (2011); freier Mitarbeiter u.a.: Süddeutsche Zeitung; DIE ZEIT; Die Welt; Jüdische Allgemeine. Mitherausgeber der Judacia-Reihe des Campus-Verlages Frankfurt.

 

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