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Dienstag,  15. Juni 2010, 19.00 Uhr, Heinz-Kremers-Haus, Goebenstr.10

„Glauben unter dem Nationalsozialismus

„Glauben unter dem Nationalsozialismus in Mülheim an der Ruhr“ ist der Titel des Buchs, das die Autorin Dr. Barbara Kaufhold vorstellen wird.

„Glauben unter dem Nationalsozialismus“ problematisiert das Verhalten der Evangelischen Kirche mit den Angehörigen der Bekennenden Kirche, die im Gegensatz zu den evangelischen Deutschen Christen im NS-Staat von 1933 bis 1945 standen.

Gemeinsamkeiten von Mülheim und Moers sind ihre evangelische Prägung, beide gehören zur evangelischen Landeskirche im Rheinland.

Nach der Reformation evangelisch geworden, entwickelte sich in Mülheim ein reges religiöses Leben, bereichert durch eine jüdische Gemeinde und zahlreiche Freikirchen und freie Werke. Nach der Machtübernahme 1933 begann der NS-Staat massiven Druck auf die Kirchen auszuüben. Christen jüdischer Herkunft wurden durch die Nürnberger Gesetze zu Juden erklärt; die Kirchen sollten von allem „Jüdischen befreit“ werden. In den evangelischen Mülheimer Gemeinden entbrannte ein erbittert geführter Kirchenkampf: NS-konforme Deutsche Christen kämpften gegen Vertreter der Bekennenden Kirche. Selbst nach dem Krieg nahm der Kirchenkampf in Mülheim kein Ende.
Zeitzeugenberichte und Dokumente bereichern die bewegende Darstellung der Evangelischen Kirche unter dem Nationalsozialismus.

Verbindendes Element ist das traurige „Schicksal“ der tiefgläubigen Maria Djuk (1882-1945), evangelische Christin jüdischer Herkunft, die in Moers und Mülheim lebte. 

Zur Person:
Dr. Barbara Kaufhold, Jg. 1966, ist Historikerin  und Buchautorin. Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie an verschiedenen Museen und am Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen.
Zeithistorische Forschungen übernahm sie im Auftrag der Stadt Mülheim an der Ruhr von 2000 bis 2006, zu denen sie wissenschaftliche Bücher, Fachbeiträge in Publikationen und Zeitschriften verfasste.
Ihr letztes Projekt war der Aufbau des Gründer- und Unternehmermuseums Mülheim an der Ruhr als Kuratorin. Zurzeit arbeitet sie wieder im Auftrag der Stadt Mülheim am Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an einem neuen, kulturgeschichtlichen Buch zum Thema „Leben am Fluss“.

Ausgewählte Publikationen:
Unternehmer aus Mülheim an der Ruhr – Gründergeschichte(n) aus der Stadt am Fluss. Katalog zur Dauerausstellung des Gründer- und Unternehmermuseums Mülheim an der Ruhr Essen 2009
Glauben in Mülheim an der Ruhr unter dem Nationalsozialismus, hg. v. Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte, Essen 2006
Jüdisches Leben in Mülheim an der Ruhr, hg. v. Salomon Ludwig Steinheim-Institut, Essen 2004
Das Zwangsarbeitersystem im Dritten Reich, hg. v. Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr, unter Mitarbeit von Hans Fischer und Barbara Kaufhold, Mülheim an der Ruhr 2003
Erinnerungen werden wach. Zeitzeugenberichte aus Mülheim an der Ruhr 1933-1945, hg. v. Kulturbetrieb Mülheim an der Ruhr, Essen 2001
Barbara Woelke: Geschenk des Himmels - Fluch der Götter. Kleine Kulturgeschichte des Feuers und die Sammlung Jürgen & Gudrun Abeler, Solingen 1994

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